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Die Deutschen in Afghanistan | ||||||||||||||||||||||||||||
Wie
alle anderen europäischen Mächte unterhielt auch Deutschland
eine diplomatische Vertretung in Afghanistan. Der Konsul Dr. Grobba,
der sich auf vielfältige Weise für die Belange der Deutschen
einsetzte,
wird im Reisebericht von Dr. Gerber
lobend erwähnt. Dr. Fritz Grobba war vom 24.10.1923 bis 9. Juni
1926 als Konsul in Kabul mit der deutschen diplomatischen Vertretung
tätig. Dr.
Grobba verstarb 1974 in Bonn. Wie schon bei der Unterkunft
der Deutschen ergänzen sich hier wieder der Bericht von Dr.
Gerber und die Fotos meines Urgroßvaters. Die Gesandtschaft war im Bagh-e-Babur-Park untergebracht der bereit um 1500 von Babur, dem Begründer der Moguldynastie, als einer von 10 Gärten um Kabul angelegt wurde. Im 19. Jahrhundert wurden verschiedenen Bauten errichtet, die dann auch für die Deutsche Gesandschaft genutzt wurden. Zu den ersten deutschen Gästen gehörte die Expedition von Oskar von Niedermayer die dort untergebracht wurde. Neben den regulären Geschäfts- und Privaträumen war die Gesandtschaft bereits mit einer Funkstation sowie Gästezimmern ausgestattet. |
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Während
seiner Zeit in Afghanistan hatte Wilhelm Rieck verschiedene Wohnorte. Zu
Beginn wohnte er in einem Gehöft das auch andere Deutsche bewohnten.
Wo sich heute das "Gehöft der Deutschen" befand ist
leider nicht mehr bekannt. Wahrscheinlich ist es auch, wie fast das
gesamte Land Afghanistan, komplett zerstört worden. Wie auf dem
rechts abgebildeten Foto zu sehen ist, hatte er später ein Zimmer
in der Deutschen Gesandtschaft in Bagh-e-Babur. |
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Die Bildunterschrift des rechten Bildes lautet: | ||||||||||||||||||||||||||||
"Garten der Deutschen Gesandtschaft" | ||||||||||||||||||||||||||||
Auf der Rückseite ist zu lesen: | ||||||||||||||||||||||||||||
"Deutsche
Gesandtschaft Kabul von der Gartenseite aus gesehen rechts Hauptgebäude, links Bungalow (rechts auf dem Balkon 3 Fenster meine alte Wohnung u. Radio-Station)" |
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"Garten
der Deutschen Gesandtschaft" |
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Der Garten oder besser der Park der Deutschen Gesandtschaft im Park von Bagh e Babur. | ||||||||||||||||||||||||||||
"Unsere
Gärten" |
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Die
beiden Fotos auf der rechten Seite wurden vom selben Standort aufgenommen.
Um einen besseren Eindruck zu bekommen, habe ich sie hier übereinander
gelegt. Wahrscheinlich hatte mein Urgroßvater
zwei Objektive die er vor seine Glasplattenkamera setzen konnte. Dass er eine Glasplattenkamera besaß vermute ich aus dem Hinweis auf der Rückseite eines Fotos wo er schreibt: "keine Platte mehr". Obwohl mein Urgroßvater die Fotos mit "Gartenfest Darulaman" kommentierte, fand das Gartenfest, wie man an der Mauer im Hintergrund sehen kann, in Bagh-e-Babur statt. Ein weiterer Hinweis, dass die Bilder erst später, vielleicht erst in Deutschland, in das Fotoalbum eingeklebt wurden. |
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"Gartenfest Darulaman" | ||||||||||||||||||||||||||||
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"Die Deutsche
Gesandtschaft von oben gesehen" |
"Garten
der Deutschen Gesandtschaft" |
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"Empfang
Dr. Grobba nebst Gemahlin"
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Text
auf der Rückseite: "Z. Zt. Hochzeitszug
(1925) von Dr. Grobba, Gesandschaftsrat nebst Frau
Der Reiterverein bildet Spalier, Afghanistan |
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Fritz Grobba wurde ab dem 24. Oktober 1923 als Konsul
mit der Errichtung der diplomatischen Vertretung in Kabul beauftragt. Ab dem
14. September 1924, als Gesandtschaftsrat, war er auch Geschäftsträger in
Afghanistan bis 9. Juni 1926. |
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Oberhalb
der Deutschen Gesandtschaft gab es auch Gräber für die
in Afghanistan gestorbenen Deutschen. Hier sind Steinpyramiden fotografiert,
die über drei Gräbern aufgebaut wurden, die sich oberhalb
der Deutschen Gesandtschaft am Berghang befanden. Links das Grab von Helmuth ...... [unleserlich]. In der Mitte das Grab von Max Ott. |
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Die
Aufschrift auf dem rechten Grab liegt außerhalb des Fotos.
Aber mit großer Wahrscheinlichkeit handelt es sich um das Grab
des Wachtmeisters (= Unteroffizier) Hans Jacob, ein enger
Freund und Begleiter von
Oskar von Niedermayer der 1916 eine Expedition nach Afghanistan leitete.
Dieses Abenteuer sowie die Beerdigung seines Freundes Jacob beschreibt
von Niedermayer in seinem 1925 veröffentlichten Buch "Unter
der Glutsonne Irans".
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"Deutsche
Gräber in Afghanistan" |
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Der
deutsche Arzt Dr. F. Börnstein-Bosta beschreibt in seinem
Buch
"Mandana Baschi - Reise und Erlebniss eines Arztes in Afghanistan" den
tragischen Tod eines deutschen einjährigen Jungen der um 1925
an einer Infektion oder Krankheit gestorben war und hinter der deutschen
Gesandschaft beigesetzt wurde. In diesem Buch erwähnt er zwar
das Grab von Hans Jacob, nicht aber das linke Grab von Helmuth .....
(?). Deshalb vermute ich, dass dieses Grab erst später, neben
den beiden anderen, belegt bzw. errichtet wurde. Wahrscheinlich
handelt es sich also bei dem mittlere Grab um das Grab dieses
Jungen. Deshalb müßte der Namen dieses Jungen Max Ott gewesen sein.
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Das
Grab in einer Aufnahme des Exeditionsleiters Oskar von Niedermayer
kurz vor seiner Abreise aus Kabul. |
Das Grab von Hans Jacob eines engen Freundes
und Vertrauten von Oskar von Niedermayer. |
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Das
Grab befindet sich im Innenhof eines Privathauses und
wird von der Familie gepflegt.
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Wie
man auf diesem Satellitenbild von Google Earth sehen kann, ist der
Hang oberhalb der Gesandtschaft am Bagh-e-Babur-Park heute dicht
besiedelt. |
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Im unteren Bildbereich Bagh-e-Babur. | ||||||||||||||||||||||||||||
Dort
auf der rechten Seite, die Ruinen der ehemaligen deutschen Gesandschaft.
Diese Gebäude
wurden in der Zwischenzeit wieder aufgebaut. |
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Die
Unterkunft in der Deutschen Gesandtschaft war vielleicht auch nur
ein Provisorium für gerade in Afghanistan angekommene Deutsche. Mein
Urgroßvater fotografierte auch "das neue Wohnhaus",
einen ehemaligen Amtssitz von König Amanullahs Großmutter. |
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"Das
neue Wohnhaus in Darulaman (ehem. Amtssitz der Großmutter Amanullahs)" |
"Dasselbe
von der Strassenseite" |
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Und
wieder steht unter einem der Bilder "... das neue Wohnhaus in
Darulaman." Er ist also mehrmals umgezogen. Diesmal
schreibt er aber, dass es sich in Darulaman befindet. Dabei muß es
sich also um eine Unterkunft in der Nähe des Bauplatzes des
Darulaman-Palastes handeln. Interessant ist dabei die Feststellung,
dass es sich um den
AMTSSITZ der Großmutter von Amanullah handelt. Was das genau
heißt weiß ich noch nicht.
Neben der Unterkunft im ehemaligen Wohnhaus von Amanullahs Großmutter fotografierte mein Urgroßvater das Gartenhaus des Tape Taj Beg-Palastes in dem er auch gewohnt hat. Ob dieser Umzug etwas mit den gemeinsamen Schachpartien mit König Amanullah zu tun hatte, weiß ich nicht. Entsprechende Informationen standen bestimmt in seinem Tagebuch. Was während dieser Abende besprochen wurde ist leider verloren gegangen als das Tagebuch verbrannte. |
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Auch
ist nicht mehr bekannt ob die anderen Deutschen, wie z. B. der Chefingenieur
Horten, auch so luxuriös bzw. "familiär" untergebracht
waren.
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In
Kabul bewohnte mein Urgroßvater das Gartenhaus in Sichtweite östlich
des Palastes. |
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Diesen
Blick hatte er von seinem Essensplatz als er das Gartenhaus des Tape Taj Beg Palast bewohnte. |
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"Blick
aus dem Zimmer auf Schloss" |
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Arbeiter
am Fuß des Hügels. Unterer Bildrand |
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Rechts: "Das Gartenhaus von der Strasse aus gesehen." |
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Auf
jeden Fall zu dieser Zeit hatte er einen Hausboy der ihm das Haus
in Ordnung hielt. Von diesem Haushaltshelfer erzählte er, dass
er mit dem Ende seine Turbans neben dem Abtrocknen des Geschirrs
auch gerne Staub
wischte. Vielleicht handelt es sich bei einem der Herren, die auf einem anderen Foto als Freunde bezeichnet wurden, um diesen besagten Hausmann. |
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